Donnerstag, Oktober 27, 2005

IM LAND DER MOPEDS

ERFAHRUNGSBERICHT

Nummer 14: 27. Oktober



Gesundheitlich hatte mich glücklicherweise schnell wieder erholt und konnte bereits eine Woche später mit meinem Bruder, Markus und Lucie nach Vietnam fliegen. Damit glücklicherweise unsere lange geplante Reise doch noch mitmachen.

Wir begannen in Hanoi, weiter nach Hoian und der Abschluss war in Saigon.

Hanoi ist wirklich interessant und eine Reise wert.
Der Verkehr ist unglaublich. Es gibt unzählige von Motorradfahrern, auf die man als Fußgänger ständig achten muss und langsam lernt einen Fuß vor den anderen zu setzen und damit eine sechsspurige (schätzungsweise, so genau kann man das ja nicht sagen) sehr stark befahrene Straße zu überqueren. Das Ganze natürlich ohne Ampel. Wenn eine solche überhaupt vorhanden ist, wird sie, wenn man Glück hat noch von den Autofahrern beachtet, aber die Mopeds haben die Bedeutung von Rot nicht wirklich begriffen.

Auf den Zweirädern kann auch so ungefähr alles transportiert werden:
20 Hühner (ca.) + Fahrer,
4 Personen + Fahrer,
3 Schweine + Fahrer
2 Wasserbüffel + Fahrer

Ein absolutes Schauspiel war, als wir, da Oktober, beim "Oktoberfest" in einem Restaurant bei gutem deutschen Bier außen am Balkon saßen und einen super Blick auf eine mit ca. 10.000 Zweirädern pro Minute befahrene Kreuzung hatten.

Dazwischen standen noch jede Menge Luftballonsverkäufer. Die selbigen begannen zu einigen Zeiten auf einmal wie von der Tarantel gestochen davon zu laufen. Der Anblick übertraf alles. Ein riesiger Haufen farbiger Ballons, die in Windeseile durch die Lüfte sausen (die Verkäufer waren in dem Gewirr gar nicht mehr auszumachen).



Überhaupt ist in Vietnam alles auf den Beinen und

wuselt irgendwo herum. In nahezu jedem Haus befindet sich im Erdgeschoss ein Laden, denn: "Ohne Handeln wird man nicht reich."

Der Ausflug zur Halong Bay am nächsten Abend war super. Wir hatten unser eigenes Boot mit Sonnendeck und unseren neu erworbenen Hüten. ;-)

Nach einer Fahrt besichtigten wir eine Tropfsteinhöhle und danach gab es ein 8 Gänge Menü auf dem Schiff mit absolut fabelhafter Aussicht.

Markus ging dann auch baden und benutzte unser Sonnendeck als Springbrett. Zum Glück hatte es sich die Qualle die noch Momente vorher an unserem Boot gemütlich hin und her schwamm anders überlegt und schließlich das Weite gesucht.

Leider hätte das Wetter etwas besser sein können. Es war sehr nebelig. Aber auch so war der Anblick atemberaubend und es verlieh der Bucht etwas Mystisches.


Weiter von Danang nach Hoian. Ein absolutes Highlight!


Hoian ist ein Weltkulturerbe. Nicht nur ein Teil, sondern die gesamte Stadt. Es ist ruhig und gemütlich, mit kleinen alten Häusern und wunderschönen Gassen. Sie werden gesäumt von Restaurants, Cafés, Bars und Läden. Die waren ganz besonders interessant, denn man konnte sich für unglaubliche Preise aus Katalogen die schönsten Klamotten aussuchen, dazu den Stoff auswählen und sich das ganze Maßschneidern lassen. Ich musste mich sehr zusammenreißen, schließlich muss ich meine ganzen tollen erworbenen Sachen zusammen mit denen, die ich ja schon mitgebracht hatte, wieder nach Deutschland, was ohne meinen Besuchern (vielen Dank an dieser Stelle!) sowieso niemals geklappt hätte.

Jedenfalls verbrachten wir einen ganzen Nachmittag mit blättern, Stoffen vor dem Spiegel probieren, hin und her überlegen um schließlich nach sechs Stunden, die wir in Restaurants und Bars verbrachten, mit vollen Tüten ins Hotel zu kommen.

Für Schuhe hat die Zeit leider, leider nicht mehr gereicht. Aber ich komme wieder, das ist überhaupt keine Frage. Das nächste Mal allerdings von Deutschland aus, mit leerem Koffer und mehr Zeit!

Von Saigon war ich etwas enttäuscht. Unter dem Namen hatte ich etwas Exotischeres erwartet. Stattdessen gab es noch mehr Verkehr, wenig Sehenswertes und nicht nur ich hätte den freien Tag liebend gern gegen Hoian eingetauscht.

Aber für die Abende im "Apokalypse Now" und im "Why Not" hat es sich doch gelohnt.

Im Sheraton gibt es oben eine Bar (wie eigentlich in jeder Südostasiatischen Großstadt, von der man einen tollen Blick auf das nächtliche Saigon hat.
War super.

Wobei ich sagen muss, dass keine an die "Moon Bar" im Banyan Tree in Bangkok ran gekommen ist.


Etwas außerhalb Saigons kann man das Chu Chi Tunnelsystem erkunden. Ursprünglich als Verteidigung gegen die Franzosen erbaut, erlangten sie besondere Bedeutung im Vietnamkrieg gegen die USA.

Nachdem wir das Gelände erst mal gezeigt bekamen und in eine Öffnung fallen lassen durften aus der ich nur unter Hilfe wieder hoch kam, wurden uns die Fallen gezeigt.

Aber Hallo! Das war ja mal richtig übel und wir verzogen oft schmerzverzerrt das Gesicht, bei so manchen Demonstrationen.

Bei einer kleinen Teepause, hörten wir Schüsse in der Ferne (Japaner, die sich an Zielscheiben versuchten). Wir unterhielten uns, als es auf einmal einen Schlag tat, dass wir meinten der Krieg wäre doch noch nicht vorbei und jemand hätte uns mit einer Handgranate beworfen. Nach dem ersten Schock stellte sich selbige als Kokosnuss heraus, die mit viel Lärm auf der Plane, die uns zum Glück vor solchen Angriffen schützte, abgeprallt war.

Zum Abschluss durften wir durch einen wohlgemerkt für die Touris erweiterten und teilweise beleuchteten Tunnelabschnitt fortbewegten, gebückt (Lucie & ich) und kriechend (Markus & Gerald). Platzangst durfte man nicht bekommen und nach 30 Metern waren wir fix und fertig. Tapfer hielten wir noch 20 weitere Meter durch und kamen nach Luft schnappend und erleichtert wieder nach oben.

Auf vielfachem Wunsch des Herrn Ciobotea (es könnte ja jemand noch nicht mitbekommen haben), daher nochmals die äußerst wichtige Anmerkung an dieser Stelle: Die USA haben den Krieg tatsächlich verloren! ;-)

Nach dem Besuch war absolut klar, warum! Deshalb: Auch wer sich nicht so sehr für Geschichte und Kriege interessiert, wenn ihr jemals in Vietnam seit, unbedingt anschauen! Absolut faszinierend!







Nach einem schönen Tag am Mekong Delta, ging ein weiterer unvergesslicher Urlaub zu Ende.

Danach ging es wieder in die Arbeit und mit Hochdruck auf Stellensuche. Während meiner absolut stressigen aber auch sehr schönen Bewerbungswoche in Good Old Germany, konnte ich schon mal wieder deutsche Luft schnuppern und bekam wieder die Bestätigung, wie anders mein Leben in Deutschland doch ist.

Es war nicht schwer wieder nach Singapur zu fliegen, die Verabschiedungen waren diesmal eher harmlos. Schließlich weiß ich was mich im Dezember erwartet. .

Und bis dahin sind noch unzählige Dinge zu erledigen.

Donnerstag, Oktober 13, 2005

DER HERBST HAT BEGONNEN…

ERFAHRUNGSBERICHT

Nummer 13: 13. Oktober





... in Singapur fallen deswegen natürlich keine Blätter von den Bäumen und die Temperatur bleibt hartnäckig über 30°C als gäbe es keinen anderen Zustand.
Dennoch, es ist Herbst. Die letzte Jahreszeit, die ich hier erlebe. Bevor der Winter beginnt, bin ich wieder im kalten Deutschland.
Der September war in einem Rutsch vorbei, ohne dass ich es wirklich registriert habe.

Er begann schon sehr toll, mit einem wunderbaren Wochenende in Phuket.

Wir flogen diesmal allerdings direkt ab Singapur – welch Luxus – und hatten trotz eines Tages weniger (leider kein Feiertag in Sicht) mehr Zeit und schafften sogar zwei Touren.
Wir zogen wieder in das Copenhagen Guesthouse – sehr zu empfehlen, allerdings waren wir uns nicht mehr sicher, wie lange es noch existieren würde. Seit Ostern ist ein richtiges Geisterhaus daraus geworden.

Wirklich viel los ist in Phuket noch immer nicht. Wovon sich die Einheimischen glücklicherweise nicht abbringen lassen weiter ihren Geschäften nachzugehen und Bauarbeiten zu leisten. Ich hoffe sehr, dass es bald wieder auch viele Deutsche dorthin zieht. Viel sieht man von der Zerstörung nicht mehr und es gibt im Prinzip keinen besseren Zeitpunkt, da alles sehr günstig ist und nicht überlaufen. Zudem unterstützt man mit einem Besuch die Bevölkerung, der der Tsunami unglaublich zugesetzt hat.


Wir buchten unsere Ausflüge noch am selben Abend bei einem sehr geschwätzigen, rundlichen Italiener, der nach Thailand ausgewandert war. Er und seine Belegschaft hatten wohl ein ausgiebiges Abendessen mit hochprozentigen Getränken hinter sich gehabt und waren dementsprechend gut angeheitert. Wir bekamen deswegen ein gutes Angebot für Phi Phi Island und James Bond Island. Dazu sogar noch einen wirklich guten original italienischen Espresso – himmlisch!

Die Tour am nächsten Morgen begann mit dem Elefanten reiten.
Zum ersten Mal auf so einen Riesen zu steigen ist schon eine interessante Erfahrung. Sie wirken von Oben noch viel imposanter. Runter fallen hätte da nicht sein müssen… ;-)

Nach einem halbstündigen Rundgang durften wir einen kleinen Elefanten füttern und er vollführte noch einige Kunststückchen, wie Ballspielen, auf den Hintern setzen und tanzen. Als Belohnung wurde er von uns gefüttert. Staubsauger sage ich da nur!

Dann ging es weiter aufs Wasser. Die Landschaft erfasst mich jedes Mal aufs Neue. Die Felsen, die sich plötzlich aus der Tiefe erheben, als wollten sie sich selbst ein Denkmal setzen. Das Gefühl sich die Meeresluft um die Nase wehen zu lassen und dabei an diese Faszination der Natur zu erleben ist einfach atemberaubend.

Danach ging es auf ein etwas kleineres Gefährt, ein Schlauchboot um genau zu sein. Wir fuhren direkt an die Felsen ran, vorbei an Mangroven und durch unzählige kleine Felsspalten, in dem wir uns flach auf das Boot legen mussten und von denen ich bei der Hälfte vorher hätte schwören können, dass da nie ein mit drei Mann besetztes Schlauchboot und sei es doch so klein, durchpassen würde. Wir hatten wirklich sehr viel Spaß – manchmal mit einer Prise Platzangst…


Danach stand unser eigentliches Highlight auf dem Programm:

James Bond Island


Ja, wir waren tatsächlich an dem Strand, an dem Roger Moore und Christopher Lee vor 25 Jahren standen und „Der Mann mit dem goldenen Colt“ gedreht hatten.

Ein SPECIAL „James Bond“ Bild musste natürlich auch sein. ;-)


Weiter zum „Lying Buddha“, na ja, er war an sich betrachtet schon nicht wirklich beeindruckend und nach Myanmar gleich gar nicht.

ABER: Die vielen Affen vor der Höhle waren die Attraktion. Wir fütterten sie, was in Singapur ja die absolute NO-Nummer ist. Es kostet sage und schreibe 10.000 SGD sich dabei erwischen zu lassen (umgerechnet 5.000 EUR).


Wir kauften uns Bananen und machten den Spaß mit. Sie waren zum Glück nicht so aggressiv, wie wir erwartet hatten.


Den schönen Tag ließen wir, zurück in Kata angekommen, am Strand ausklingen. Der Sonnenuntergang war wieder überwältigend, absolut traumhaft.


Der nächste Tag sollte für mich nicht viel Neues bringen. Immerhin war ich schon an Ostern auf Phi Phi Island gewesen… das dachte ich zumindest.

Dass die Bootsfahrt wieder etwas ungemütlich werden würde, damit hatte ich gerechnet. Nicht aber mit den Monsterwellen, die mich doch stark an „Der Sturm“ erinnerten. Das war mal wirklich eine Bewährungsprobe für einen standfesten Magen.

Nach einer schier endlos scheinenden Fahrt kamen wir endlich an der berühmten Maya Bay (ihr erinnert euch vielleicht – ja, da wo Leo auch schon mal gebadet hatte) an, nur um die Nachricht zu erhalten, dass wir nicht an Land gehen konnten. Die Wellen hatten mittlerweile auch eine Höhe erreicht, die mit dem Prädikat „beunruhigend“ versehen werden konnten und die Crew, die ihr Boot offensichtlich noch etwas länger fahren wollten, hatten es sehr eilig schnell weg zu kommen.

Durch die Schlucht und vorbei an der Viking Cave war es dann doch um einiges ruhiger und wir konnten die Schönheit genießen, die sich uns erneut bot.

Was danach kam, lässt sich schnell zusammenfassen: Schnorcheln, an traumhaften Stränden liegen und einfach genießen. J

Nach der Tour wurden wir direkt zum Flughafen gefahren und oh Wunder, es gab keine Hetze. Ich glaube das erste Mal, seit Jasmin und ich zusammen unterwegs waren und wir keinen Spurt irgendwo hinlegen mussten. ;-)


Zurück in Singapur war im September einiges los in der Stadt.

Begonnen mit der „Latern Safari“. Der gesamte Chinesische Garten war mit Tieren und Gestalten, überwiegend aus der Urzeit, leuchtend, aus einem Gestänge, das mit Stoff überzogen war. Es war wirklich absolut beeindruckend und wir hatten Mühe in der Kürze des Abends überhaupt alles zu sehen.

Wie lange es wohl gedauert hatte und wie viele Leute es bedurft hatte das alles aufzubauen?! Unglaublich.




Kurze Zeit später folgte das „Mountbatten Midautumn Festival“. Das war mal wirklich sehenswert.

Die Veranstaltung lässt sich wohl am ehesten mit einer fröhlichen Mischung aus St. Martin, Kirchweih, Dorffest und Fasching vergleichen.

Begonnen hatte es damit, dass wir ein kleines Päckchen bekamen mit Kartenspiel, einer Laterne, einer kleinen Tüte Chips und einem Mooncake. Letzteren gab ich gerne an Theresia weiter, habe echt drei Kreuzzeichen gemacht, als die Mooncake Zeit endlich vorbei war! ;-)

Der Abend begann mit einer Ansprache und danach stellten sich alle zu einer Art Umzug auf. Allen voran die Drachentänzer, eine Band und ein Politiker (oder so ähnlich). Man muss dazu sagen, dass wir die einzigen Westler weit und breit waren und sogar bei der Rede begrüßt wurden. Etwas Verwirrung herrschte, da Lucie ja aus Tschechien ist und das nun mal nicht in Deutschland liegt. ;-)

Dann setzte sich der Umzug in Bewegung. Begleitet von unzähligen Photographen, die sich komischerweise sehr oft uns als Motiv aussuchten, kleinen Kindern, die nicht nur mit herkömmlichen Laternen liefen, sondern auch solche aus blinkenden, piepsenden elektronischen Formen(z.B. Hello Kitty – immer wieder ein Spaß).

Mit dem Lärm, den der ganze Haufen veranstaltete, sollten auch die letzten Verschlafenen Großstädter in der näheren Umgebung zum Mitmachen angehalten werden.

Es folgten verschiedene Auftritte. Von den musikalischen (Verbrechen) möchte ich lieber nicht berichten. Das war doch wieder sehr gewöhnungsbedürftig. Dazwischen waren aber ein Feuerspucker, zwei Clowns und meine absoluten Favoriten, vier „Sultane“, die eine echt tolle Tanzshow zu orientalischer Pop Musik zum Besten gaben!

Alles in allem ein toller Abend, mal was typisch Singapursches, garantiert Touri-frei.

Das nächste Wochenende bestiegen Lucie und ich den Bus nach Melaka, einer Küstenstadt in Malaysia.

Als Singapur Temasik hieß und gerade in Trümmern lag, Jakarta noch ein unbedeutendes Nest namens Sunda Kelpa war gründete ein Prinz aus Sumatra diesen Ort. Anfangs ein Piratennest, mauserte es sich innerhalb weniger Jahrzehnte zu einem blühenden Handelshafen für Seide, Gewürze, Gold, Perlen, Opium, Sklaven und vielem mehr.

Im sechzehnten Jahrhundert übernahmen Portugiesen die Macht und nach monatelanger Belagerung der Holländer und dem Fall der Stadt ging es bergab und der einstig blühende Umschlagsplatz geriet zunehmend in Vergessenheit und erholte sich nie von dem Verlust.

Der Frage, ob das Städtchen, dem wir für das Wochenende einen Besuch abstatteten, dennoch eine Reise wert war, wollten wir nachgehen.


Begonnen am historischen Zentrum mit dem „roten Platz“.

Wir machten einen Spaziergang, vorbei an dem Stadthuys (Rathaus), St. Pauls Hill inklusive Kirche, Porta De Santiago, anderen diversen Kirchen und sogar ein original holländisches Windrad kreuzte unseren Weg, als wir weiter nach China Town liefen.
Die Jonker Street, gesäumt von Antiquitätenläden und Restaurants ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Nach einer kurzen Stärkung, sahen wir uns einige Tempel an und schlenderten einfach durch
die Gassen.

Am Nachmittag wollten wir uns zum Portugis Village fahren lassen. Wir stellten uns vor es gab dort noch schöne alte Häuser zu besichtigen.

Als wir dort ankamen gab es allerdings NICHTS außer einem Foodcourt mit ausschließlich Seafood und einem alten Haus. Wir liefen etwas enttäuscht zurück, aber wie bestellt kam ein fahrender Motorrad-Eiswagen vorbei, den wir gleich herwinkten und uns ein schönes frisches Cornetto schmecken ließen. Traumhaft!

Unsere nächste Station war St. Johns Hill mit dem Fort. Der Gang dorthin war sehr lang, da es in ganz Melaka keine Busse und keine Taxis zu geben scheint – zumindest nicht verteilt. Es gibt sie nur auf einem Haufen (20 Taxis und daneben noch eine Bushaltestelle, wenn man allerdings nicht gerade an dem Busbahnhof steht, hat man ein echtes Problem).

Wie wir, als wir von dem Fort, das eine schöne Aussicht über Melaka bot, wieder herunter auf die Straße kamen und 1. keine Ahnung hatten wo genau unser Hotel lag, 2. wie wir ein Taxi bekommen konnten und 3. wie lange es noch dauern würde, bis an der Bushaltestelle, an der wir standen wohl ein Bus vorbeifahren würde. Wir fragten uns das lange. In dieser Zeit fuhren exakt zwei Taxis vorbei, die beide belegt waren. Es war wohlgemerkt keineswegs eine abgeschiedene Straße, sondern gut befahren.
Als der Bus endlich hielt, konnte natürlich niemand ein Wort Englisch und das Wort CITY schien keinem ein Begriff zu sein. Wir stiegen ein, wieder aus und wurden dann doch wieder rein gerufen.
Wo wir ausstiegen war garantiert nicht das Stadtzentrum. Aber wo warten wir gelandet? Zumindest gab es dort Taxis und eine nette, etwas englisch sprechende Malaysierin sagte uns mit welchem Bus wir ins Zentrum kamen.

Wir wollten aber sowieso noch zum Nightmarket, was sich als nicht weit entfernt herausstellte und wir machten einen Abendspaziergang durch die Stadt.

Der Nightmarket war allerdings so ganz anders als der in Penang, es gab nämlich nur Essen, nicht mal der Ansatz einer Fake Uhr, von einer Handtasche ganz zu schweigen.
Aber zumindest wussten wir wieder wo wir uns befanden und liefen in Richtung Stadt und wieder zur Jonger Street. Da tummelten sich also alle und da war auch der Markt, den ich mir vorgestellt hatte.

Ein Mann, der angeblich mit einem kleinen Finger eine Melone durchbohren konnte, gab eine Vorstellung zum Besten. Er hatte vier Melonen vor sich liegen. Keine Ahnung wie lange er schon da stand und Reden schwang nach einer Ewigkeit passierte immer noch nichts und wir gingen weiter. Gemütlich schlenderten wir durch den Markt und was soll ich sagen, als wir nach einer halben Ewigkeit zurückkamen… War der Melonenmann dabei seine letzte Melone zu verarbeiten. Die Mittelchen, die zuvor noch zahlreich hinter ihm aufgetürmt waren und die er zu verkaufen gedacht hatte, waren allesamt verschwunden. Er hatte seine Sache wirklich gut gemacht. So sehen Kaffeefahrt-Veranstaltungen in Malaysia aus! ;-)

Am nächsten Morgen machten wir noch einen ausgiebigen Spaziergang zu den letzten Winkeln, die wir noch nicht gesehen hatten.

Angefangen mit dem Sultans Well, einem Brunnen, dem zauberhaftes Wasser nachgesagt wurde. Angeblich soll er Soldaten vergiftet haben, die dort gerastet und von der Quelle getrunken hatten. Als wir in den Brunnen blickten, war klar, dass dazu mittlerweile wohl kein Zauber mehr notwendig sein dürfte.

Auch der Hafen war sehr abschreckend. Das Abwasserproblem der Stadt war wirklich überwältigend riechbar.

Anschließend wollten wir einen ursprüngliches Malaysisches Viertel besuchen, bei dem man die typischen Häuser von Innen besichtigen konnte. Das hatte natürlich – wie auch schon das historische Museum - geschlossen. Wirklich Glück mit den Öffnungszeiten hatten wir das ganze Wochenende über nicht gehabt. Die Sound&Light Show hatte gerade an diesen zwei Tagen keinen Auftritt…



Aber dennoch, Melaka ist absolut einen Reise wert. Es ist ein sehr gemütliches Städtchen, mit tollen Läden und Flair. Allerdings sollte man vorher wissen, wie man von A nach B und vor allem wieder zurückkommt.
Wir hatten die Zeit in vollen Zügen genossen.


Damit war der September tatsächlich vorbei und der Herbst begann mit zwei Besuchern.
Mein Bruder und sein Freund Markus standen bereits vor der Tür. Am ersten Abend ging es zum Paulaner und zum Oktoberfest.



Es war eine Riesengaudi. Eine Original Bayerische Band s
pielte, es gab original Weißwürste mit süßsauerem Senf und Brezel natürlich mit zugehörigem Bier. Einfach traumhaft.



Es war ein toller Abend, dem ein nicht so schöner Tag folgte. Nachdem ich seit einiger Zeit Schmerzen hatte, die nicht vergingen, suchte ich einen Arzt auf.
Der Befund sagte, dass ich so schnell wie möglich operiert werden musste, bereits zwei Tage später lag ich unter dem Messer. Meine erste OP überhaupt. Zum Glück verlief alles gut. Ich hätte mir diese Zeit etwas anders vorgestellt... Doch erstens kommt es anders und zweitens…
Mir geht es von Tag zu Tag besser, aber wie die nächsten Wochen sich jetzt gestalten steht noch in den Sternen…

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